Acht Tipps, um die Kunst des Zuhörens zu üben:
1. Achtsames Zuhören als Vorsatz
Machen Sie sich bewusst zum Ziel, ein guter Zuhörer zu werden. Nur wer sich zum Ziel setzt, die Kunst des Zuhörens zu erlernen, kann zum Meister darin werden.
2. Mund zu!
So einfach es klingt, vielen Menschen fällt es schwer, ihrem Gesprächspartner nicht ins Wort zu fallen. Aber: Man kann nicht zuhören und reden zur selben Zeit. Lassen Sie ihr Gegenüber also stets aussprechen. Auch das Vervollständigen der Sätze sollten Sie sein lassen. Es wirkt unhöflich und bringt den Redner aus dem Konzept.
3. Körpersprache beachten
Rund 60 Prozent der Kommunikation verläuft nonverbal. Wenn Sie die Körpersprache Ihres Gegenübers bewusst beachten, steigern Sie einerseits die Konzentration auf Ihren Gesprächspartner, andererseits werden Sie die Worte auch besser deuten können.
Achten Sie auch auf Ihre eigene Körpersprache! Vor allem ungeübte Zuhörer können so den Drang, selbst reden zu wollen, zügeln. Außerdem vermeiden Sie so, den Sprechenden durch ungeduldiges Auf-dem-Stuhl-Herumrutschen, Arme-oder-Beine-Verschränken oder Räuspern nervös zu machen. Anfangs wird es Ihnen vielleicht schwerfallen, dieses Verhalten ganz bewusst zu vermeiden. Aber mit ein bisschen Übung ist es schnell selbstverständlich, auf diese Gesten der Ungeduld zu verzichten.
4. Fragen Sie nach
Wenn Sie fokussiert zuhören, müssen Sie nicht schweigen. Gute Zuhörer fragen nach, wenn etwas unklar ist und wiederholen Inhalte, um sicherzugehen, dass alles verstanden wurde. Interessiertes Nachfragen ist also beim Zuhören durchaus erwünscht, zum Beispiel:
- Habe ich richtig verstanden, dass ...
- Wenn ich richtig verstehe, meinen Sie ...
- Mit anderen Worten ...
- Sie brauchen also ...
- Können Sie mehr dazu sagen?
5. Ablenkungen vermeiden
Sie können noch vor Beginn des Gesprächs sicherstellen, dass Sie nicht von anderen gestört werden. Schalten Sie Ihr Handy aus und geben Sie Mitarbeitern oder Familienmitgliedern Bescheid, dass Sie nicht gestört werden wollen! Suchen Sie ein ruhiges Kaffeehaus oder legen Sie das Gespräch in einen ruhigen Besprechungsraum!
6. Halten Sie Blickkontakt
Blickkontakt bedeutet Verbundenheit und Konzentration und ist für achtsames Zuhören unumgänglich.
7. Geben Sie nonverbales Feedback
Nicken, Lächeln, Kopfschütteln – durch nonverbales Feedback zeigen Sie ihrem Gesprächspartner, dass Sie ganz bei der Sache sind, ohne ihn verbal zu unterbrechen.
8. Keine Angst vor Pausen
Experten raten, vor jeder Antwort im Kopf bis vier zu zählen, um dem Gegenüber die Chance zu geben, noch etwas hinzuzufügen. Bleiben Sie auch dabei entspannt. Oft hilft es, zum Beispiel einen Schluck Wasser zu trinken, um die Pause zu überbrücken. Mit der Zeit werden Sie sich an die Pausen gewöhnen und immer entspannter damit umgehen.
Achtsames Zuhören ist also nicht ganz einfach. Doch es lohnt, sich darin zu üben. Denn konzentriertes Zuhören kann dabei helfen, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und einen wertschätzenden Umgang zu fördern. Außerdem können dadurch Missverständnisse gleich geklärt und so im Keim erstickt werden. Es gibt zahlreiche Studien und Abhandlungen, welche die positive Wirkung des achtsamen Zuhörens bestätigen. Der beste Beweis allerdings ist der Selbstversuch. Probieren Sie es also einfach einmal aus!