Fettnäpfchen rund um die Welt: So vermeiden Sie Missverständnisse durch falsche „Signale“

Fettnäpfchen im Ausland vermeiden

Die Körpersprache ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation. Genauso wie beim gesprochenen Wort gibt es jedoch auch hier kulturelle Unterschiede. Die Kenntnis dieser regional unterschiedlichen Bedeutungen gewisser Körperausdrücke ist enorm wichtig für die erfolgreiche Kommunikation in fremden Ländern und Regionen. 

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Nachfolgend einige Tipps zur richtigen Körpersprache auf Reisen im Ausland.

1. Arabische Länder

Wissen Sie, worauf Sie beim Essen im arabischen Raum achten müssen?

Im arabischen Raum wird das Besteck durch Brotstücke ersetzt. Mit dem Brot werden die verschiedenen Gerichte gegriffen und zum Mund geführt. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, nur die rechte Hand zu benutzen, denn im arabischen Raum gilt die linke Hand als unrein.

Auch wenn im arabischen Raum Diskussionen und Verhandlungen für europäische Verhältnisse zuweilen laut und mit ausladender Gestik stattfinden, sollte man dabei unbedingt vermeiden, mit geballter Faust in die Hand zu schlagen. Dies bedeutet eine ordinäre Einladung zum Schäferstündchen.

Fettnäpfchen

Wer etwas Zeit gewinnen möchte, kann dies mit der Blütengeste zum Ausdruck bringen. Dabei werden die Finger der Hand nach oben zusammengeführt. Wer Zufriedenheit zum Ausdruck bringen möchte, sollte dabei nicht einen Ring aus Zeigefinger und Daumen formen, dies gilt im arabischen Raum als Null oder nutzlos.

2. China

Ist Ihnen bekannt, dass Sie auch, laut sein können, ohne etwas zu sagen?

Fettnäpfchen

In China ist die Körpersprache ein wichtiger Teil der Kommunikation. Dabei gelten schnelle und ausladende Bewegungen als laut und unhöflich, man verliert sein Gesicht. Besser ist es, die Arme stets nah am Körper zu halten und mit ruhigen Gesten verbale Erklärungen zu unterstreichen. Beim Essen hingegen ist lautes Schlürfen erlaubt und erwünscht, damit bringen Sie zum Ausdruck, dass es Ihnen gut schmeckt. 

Die Essstäbchen dürfen nicht in den Reis gesteckt werden, denn dies ähnelt den Räucherstäbchen und erinnert an den Tod. Nach dem Essen werden die Stäbchen neben oder auf das Schälchen gelegt.

3. Frankreich

Was haben die Franzosen mit den Asiaten gemeinsam?

Wie in Asien üblich, vermeiden auch die Franzosen Konflikte sowie laute Sprache und Körpergesten. Lieber redet man um den heißen Brei, als einen Gesichtsverlust des Gegenübers zu riskieren. Im Restaurant gelten ganz besondere Regeln, Geschäftliches wird erst nach dem Essen besprochen. Während des Essens gilt lautes Anstoßen oder Zuprosten als unfein. Am besten, man erhebt das Glas nur leicht und blickt dabei seine Gesprächspartner kurz an.

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4. Japan

Warum machen Verhandlungen bei hoher Temperatur keine Fortschritte?

Bei hohen Temperaturen kann man sich mit der Hand frische Luft zufächern oder zum Ausdruck bringen, dass es schlicht und einfach zu warm ist. In Japan jedoch ist dieses Handzeichen bei Verhandlungen zu vermeiden, denn es bedeutet schlichtweg „Nein“. Wundern Sie sich also nicht, wenn es bei Verhandlungen bei hohen Temperaturen Widersprüche zwischen Ihren verbalen Aussagen und Ihren Körpersignalen gibt.

Überhaupt sollte man in Japan Symbole mit den Händen vermeiden. Den Daumen einer Hand zwischen Mittel- und Zeigefinger zu legen, das Daumendrücken als Zeichen der guten Wünsche, wird in Japan als Symbol für die weiblichen Geschlechtsorgane verstanden. Das „Perfekt“-Zeichen, der Ring aus Zeigefinger und Daumen, gilt in Japan als Symbol für Geld.

5. Indien

Warum Kopfschütteln kein „Nein“ bedeutet

In Indien wird Zustimmung durch ein Schütteln des Kopfes zum Ausdruck gebracht. Was bei uns als „Nein“ gilt, ist in Indien das Gegenteil. Auf dem südasiatischen Kontinent wird Ablehnung durch ein schnelles Ziehen und Rucken des Kopfes zum Ausdruck gebracht.

Wie auch in arabischen Ländern üblich, wird in Indien zuweilen mit der Hand gegessen. Auch hier ist das Essen ausschließlich mit der rechten Hand zum Mund zu führen. In Indien gilt zudem auch das Putzen der Nase am Tisch als unrein.

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6. USA

Wussten Sie, dass es in den USA höflich ist, den Vogel zu zeigen?

Sich mit dem Zeigefinger auf die Stirn zu tippen, quasi den Vogel zu zeigen, ist in unserem Kulturkreis äußerst unhöflich. In den USA hingegen wird damit Bewunderung zum Ausdruck gebracht. Der Zeigefinger an der Stirn bringt die Anerkennung einer guten Idee oder eines intelligenten Schachzugs zum Ausdruck.

Auch beim Essen gelten in den USA andere Tischmanieren als bei uns. Wundern Sie sich nicht, wenn die Amerikaner ihre Mahlzeiten erst in kleine mundgerechte Happen schneiden und dann mit der Gabel in der rechten Hand zum Mund führen. Die linke Hand dabei auf dem Schoß zu belassen ist in den USA üblich und kein Zeichen schlechter Tischmanieren.

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(2) Kommentare

Sarah K. 6. Dezember 2017

Und wieder ein Stückchen schlauer.

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    Birgit Bauer 30. Dezember 2017

    Man lernt tatsächlich nie aus ;-)

    antworten
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