Fremdsprachenkenntnisse sind im Berufsleben von Vorteil. Hier erfahren Sie, in welchen Branchen Fremdsprachen besonders wichtig sind und warum es sich auszahlt, neben Englisch noch eine weitere Fremdsprache zu beherrschen.
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Dass Fremdsprachenkenntnisse ein wichtiger Karrierebaustein sind, ist keine Neuigkeit. Eine Vielzahl an österreichischen Unternehmen setzt zumindest Englischkenntnisse als Einstellungskriterium voraus. Und obwohl Englisch als die wichtigste Fremdsprache in der Geschäftswelt gilt, ist es ratsam, sich noch eine weitere Sprache anzueignen. Aber warum? Und welche Sprache soll man am besten lernen? Dieser Blogartikel soll Ihnen Aufschluss über Fremdsprachen im Beruf geben. Hier erfahren Sie, …
- in welchen Branchen Fremdsprachen ein Muss sind
- welche Sprachen in österreichischen Unternehmen wichtig sind
- welche Sprachen laut Studien in der Zukunft wichtig werden
- welche Fragen Sie sich selbst stellen können, um sich für die „richtige“ Sprache zu entscheiden.
In diesen Branchen/Sparten spielen Fremdsprachen eine große Rolle
Grundsätzlich sei an dieser Stelle gesagt, dass Fremdsprachen im Beruf generell eine große Rolle spielen. Jedes international tätige Unternehmen ist aufgrund seiner Kunden, Kooperationspartner und Standorte mit mindestens zwei Sprachen konfrontiert. In folgenden Bereichen und Sparten sind Fremdsprachenkenntnisse aber ein absolutes Muss.
Tourismus, Gastronomie und Hotellerie
Zumindest Englisch muss man im (heimischen) Tourismus und in der Gastronomie aufweisen können, und zwar als Rezeptionistin genauso wie als Kellner. Denn wo der Kunde König ist, will er auch verstanden werden.
Vertrieb, Import und Export
Treibt ein Unternehmen Handel mit ausländischen Firmen bzw. will ein Unternehmen ins Ausland expandieren, müssen Mitarbeiter in der Lage sein, mit ausländischen Geschäftspartnern zu kommunizieren. Doch nicht nur im Management-und Logistikbereich muss man in einer Fremdsprache sicher sein: Geht es konkret um die Transportdurchführung, sollten sich auch LKW-Fahrer etc. sicher verständigen können.
Informationstechnologie & Internet
Englisch ist die Kommunikationsbasis in der IT-Branche – dies liegt unter anderem darin begründet, dass der Großteil der Programmiersprachen englisch ist und das Internet in den USA entwickelt wurde; somit wurden die englischen Termini gleich zur Fachsprache.
Naturwissenschaften und Medizin
Der Großteil der Forschungsergebnisse im naturwissenschaftlichen Bereich wird auf Englisch veröffentlicht bzw. müssen Wissenschaftler diese auf Englisch publizieren, um eine Chance auf internationale Anerkennung zu bekommen. In der Medizin, wie in jeder anderen Branche, hat man sich im internationalen Kontext auf Englisch als gemeinsamen Nenner geeinigt.
Sprachen in Österreichs Unternehmen – Englisch ist die Nummer 1, aber …
Welche Fremdsprachen ein Unternehmen am stärksten braucht, hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab. Wo ist das Unternehmen geographisch positioniert, wo sitzen die Handelspartner?
Bildquelle: ©tumsasedgars/Fotolia.com
Die Sprachlandschaft speziell in österreichischen Unternehmen kommt schon längst nicht mehr bloß mit Deutsch aus. Das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) hat den Fremdsprachenbedarf in österreichischen Unternehmen analysiert und die Ergebnisse sind eindeutig:
Englisch ist die „lingua franca“ und als solche Grundvoraussetzung für die österreichische Wirtschaft. Die Studie belegt ebenfalls, dass andere Sprachen – trotz der englischen Vormachtstellung – keinesfalls an Bedeutung verlieren und ihre Aneignung entweder erforderlich ist oder aber dabei helfen kann, am internationalen Markt zu bestehen. Die am gefragtesten romanischen Sprachen in Österreichs Unternehmen sind Französisch und Italienisch. Laut einer weiteren Sprachenbedarfsanalyse vom ibw in exportorientierten österreichischen Unternehmen sind slawische Sprachen wie Tschechisch oder Russisch im Zuge der EU-Osterweiterung ebenso stärker gefragt.
Fremdsprachen als Rekrutierungsfaktor – Reden ist wichtiger als Schreiben
Die Studie besagt, dass Fremdsprachenkenntnisse von 86 % aller Unternehmen erwünscht sind; und zwar auf allen Ebenen, in allen Positionen: „Der Manager braucht nur ein anderes Fremdsprachenniveau als die Fachkraft oder der Lehrling.“
Etwa ein Fünftel der befragten Unternehmen gibt an, dass Fremdsprachenkenntnisse ein sehr wichtiger Faktor beim Rekrutieren sind, beinahe 30% sagen, dass sie ein „häufiges Selektionskriterium“ sind. Von Bewerbern erwarten Unternehmen, dass sie aufgrund ihrer (hoch-)schulischen Ausbildung Kenntnisse in Englisch vorweisen können. Das kann auch bedeuten, dass Englisch wohl oft vorausgesetzt und jede weitere Fremdsprache als Bonus gewertet wird.
Ein weiteres Ergebnis ist, dass in Unternehmen das gesprochene Wort wichtiger ist als das geschriebene. Sich mündlich ausdrücken zu können ist als Kompetenz eher gefragt als das Verfassen von grammatikalisch einwandfreien Texten.
Ein Blick in die Zukunft
Laut Studien kann man keine eindeutige Prognose darüber abgeben, welche Sprache in den kommenden Jahrzehnten die Geschäftswelt dominieren wird. Die am meisten gesprochenen Sprachen im Jahr 2050 werden höchstwahrscheinlich Chinesisch (Mandarin), Spanisch, Englisch, Urdu und Arabisch sein. Davon sollen Mandarin, Spanisch und Englisch das meiste Gewicht im Welthandel bekommen. Einige Experten sind der Auffassung, dass Französisch künftig global wieder bedeutsamer werden wird. In Europa wird Deutsch weiterhin eine große Rolle spielen. Fest steht aber, dass Englisch weiterhin eine Top-Position haben wird, aber nur als eine wichtige Sprache von mehreren.
Welche Sprache lernen?
Falls Sie sich dafür entschieden haben, zu Berufszwecken eine (weitere) Fremdsprache zu lernen, aber noch unschlüssig sind, welche sich dafür am besten eignet, können Sie sich folgende Fragen stellen – und nach Möglichkeit gleich die Antworten dazu recherchieren:
- Welche Länder sind für meine Branche wirtschaftlich interessant? Wie ist der aktuelle Stand, wie wird es in zehn Jahren sein?
- Hat meine Firma Expansionspläne oder werden ausländische Handelspartner gesucht?
- Werde ich von meinem Arbeitgeber unter Umständen gefördert (bezahlter Sprachkurs etc.)?
- Wer kann mich in meiner Firma beraten, mir bei der richtigen Wahl helfen?
- Werden meine Aufstiegschancen durch eine Fremdsprache erhöht? Gibt es eine Hierarchie zwischen den Sprachen, also bringt mir z. B. Russisch mehr als Tschechisch?
Im bildungsraum haben wir uns an den Bedarf angepasst. Englischkurse gibt es in allen möglichen Varianten ebenso Angebote für die Sprachen Spanisch, Italienisch und Französisch. Aber auch Kurse für osteuropäische Sprachen sowie exotischere Sprachen wie Japanisch, Chinesisch oder Hindi sind Teil unseres Portfolios. Unentschlossene können im Rahmen unserer Kurzworkshops (2,5 Stunden) in die jeweilige Sprache hineinschnuppern.
Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen.
– Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter
Über die Autorin
Tanja Feldhofer ist freiberufliche Übersetzerin und hat somit ihre Leidenschaft für Sprachen zum Beruf gemacht. Tatsächlich dreht sich auch ein beträchtlicher Teil ihrer Freizeit um das geschriebene Wort und um Weiterbildung im allgemeinen. Ihr Wissensdurst scheint unstillbar. Für bildungsraum verfasst sie Blogbeiträge und erstellt Texte aller Art.
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